Schnappfinger & Schnappdaumen
Die Symptome des Schnappfingers oder Schnappdaumens können sich an allen Fingern entwickeln, wobei die Ursache meist in einer Entzündung des Sehnenscheidenkanals im Bereich der Hohlhand oder am Daumen in der Grundgliedbeugefurche zu suchen ist.
Die Beugesehnen treten hier in die Sehnenscheide ein, wo sie beim Beugen der Finger starken Belastungen ausgesetzt sind. Verdickungen der Beugesehne oder ihres Gleitgewebes führen zu Einengungen der Sehnenscheiden bzw. ihres Eintrittspunktes, des sogenannten Ringbandbereichs.
Hierdurch kann die Sehne einklemmen und schnappen oder auch nur Schmerzen bereiten. Die Verdickung der Beugesehne kann hier blockieren und beim weiteren Streckvorgang ein plötzliches Schnappen auslösen.
Beschwerden
Diese entzündliche Verengung der Beugesehnenscheide führt zu einer schmerzhaften Störung des Gleitvorgangs der Sehnen, hierbei kann es nicht nur zu beugeseitigen und manchmal auch streckseitigen Schmerzen an den Fingern kommen, sondern auch zu einem spontanen „Hängenbleiben“ des Fingers in einer bestimmten Position.
Nun wird die andere Hand benötigt, um den Finger aus dieser Sperre wieder herauszumobilisieren.
Behandlung
Wenn der Schnappfinger bereits mehrere Monate besteht, haben die o.g. konservativen Methoden geringe Erfolgsaussichten.
Wenn konservativ erfolglos behandelt wurde, stellt die Operation eine gute Option dar. In Betäubung des Armes (Plexusanästhesie) kann ambulant über einen ca. 1 cm langen Hautschnitt in der Hohlhand über dem betroffenen Fingerstrahl das verengte A1-Ringband dargestellt werden.
Es wird über eine Strecke von ca. 1–2 cm in Fingerrichtung gespalten und somit die Beugesehnenscheide geweitet. Zusätzliche Verklebungen und entzündliche Veränderungen des Sehnengleitgewebes werden über diesen Hautschnitt entfernt.
Nachbehandlung
Bereits nach Abklingen der Betäubung kann mit aktiven Bewegungsübungen des operierten Fingers begonnen werden. Hierbei ist das Ziel einerseits die volle Streckung und andererseits die Beugung des Fingers zum Faustschluss. Idealerweise sollten beim Üben keine Schmerzen auftreten oder anders ausgedrückt: Die Schmerzgrenze sollte nicht überschritten werden.