Wann lehnen Chirurgen Schönheitsoperationen ab?

Die Möglichkeiten der Plastischen Chirurgie sind heute so vielfältig wie nie zuvor. Doch wann sollte eine sogenannte Schönheitsoperation vorgenommen werden – und unter welchen Umständen lehnt der Chirurg eine Behandlung ab?

Nicht alle Operationen sind für jeden Patienten geeignet

Sind Sie zufrieden mit Ihrem Aussehen? Kleine, selbstempfundene Schönheitsmakel findet fast jeder bei sich wieder. Während sich die meisten Menschen damit zu arrangieren wissen oder den anfänglichen Makel sogar lieben lernen, schwindet bei anderen dagegen das Selbstbewusstsein. Der Wunsch nach einer angleichenden Behandlung wächst.

In vielen Fällen bietet die moderne Plastische Chirurgie eine gute Lösung, um Betroffenen zu einem neuen, verbesserten Körpergefühl zu verhelfen, beispielsweise mit der Vergrößerung einer unterentwickelten Brust.

Jedoch sind auch dem Facharzt Grenzen gesetzt. Manchmal ist eine Behandlung schlicht nicht möglich oder empfehlenswert. Die Gründe hierfür sind ganz unterschiedlicher Natur.

Minderjährige Patienten:

Schönheitsoperationen sind ein Thema, das nicht nur Erwachsene beschäftigt. Schon in jungen Jahren setzen sich viele Menschen, beeinflusst durch Medien und sozialen Umgang, kritisch mit ihrem Aussehen auseinander. Eine Altersbeschränkung in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie gibt es vonseiten des Gesetzgebers tatsächlich nicht, die eindeutige Altersempfehlung rät jedoch von Behandlungen vor Erreichen der Volljährigkeit ab. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel und unter gewissen Umständen sind Eingriffe, zum Beispiel die Ohrenkorrektur, auch bei Patienten unter 18 Jahren möglich. Grundsätzlich aber lehnt der seriöse Facharzt die Operation von Minderjährigen ab.

Vorerkrankungen:

Jede Operation, ob medizinisch notwendig oder nicht, stellt eine gewisse Belastung für den Körper dar. Die Gesundheit des Patienten ist daher obligatorische Bedingung – sowohl physisch als auch psychisch. Denn neben der körperlichen Verfassung muss der Patient auch geistig mit den plötzlichen Veränderungen und dem manchmal anstrengenden Heilungsprozess zurechtkommen. Die Durchführung eines ästhetischen Eingriffes ist dem Operateur in diesen Fällen sogar untersagt.

Alternative Behandlungen:

Wie bereits erwähnt, sind operative Eingriffe nicht leichtfertig vorzunehmen. Das bedeutet auch, dass, bevor es zu einer OP kommt, zunächst alternative Behandlungen abgewogen werden. So ist zum Beispiel die Fettabsaugung, entgegen der häufigen Meinung, keine Lösung für übergewichtige Personen, sondern dient lediglich der Entfernung kleiner sportresistenter Problemstellen. Der Facharzt rät hier zunächst zu einer Gewichtsreduzierung mit gesunder Ernährung und sportlicher Betätigung. Auch ein operatives Facelift bei sehr jungen Patienten wird in der Regel abgelehnt, sofern mit minimalinvasiven Unterspritzungen sehr gute Ergebnisse möglich sind.

Vorsicht bei Lifestyle-Operationen und Suchtverhalten

Im Vordergrund eines jeden plastisch-ästhetischen Eingriffes stehen zwei Faktoren: die Gesundheit des Patienten und die Harmonisierung des Ergebnisses zum Körper. Leider gehen die Erwartungen einiger Patienten nicht immer Hand in Hand mit der Umsetzbarkeit. Unrealistische Vorstellungen und dem Nacheifern prominenter Erscheinungsbilder gilt es im persönlichen Beratungsgespräch in geordnete Bahnen zu lenken. Kein seriöser Facharzt führt sogenannte Lifestyle-Operationen durch, die einem temporären Trend entspringen und teils unnatürliche bis groteske Veränderungen erfordern.

Ein weiterer Grund für das Ablehnen einer Behandlung ist ein mögliches Suchtverhalten des Patienten, die sogenannte Dysmorphophobie. Hierbei empfindet die betroffene Person einen Teil oder auch den ganzen Körper als makelbehaftet – selbst nach operativen Eingriffen. Der Drang zu immer mehr Operationen nimmt krankhafte Züge an, jedoch bieten diese keine Lösung. Besteht der Verdacht für eine Dysmorphophobie, ist der Arzt verpflichtet, einen Eingriff abzulehnen. Mehr zu dem Thema erfahren Sie auch in unserem Beitrag:
Wenn Schönheitsoperationen zur Sucht werden

Das Beratungsgespräch gibt Aufschluss

Patienten können einen guten Plastischen Chirurgen an verschiedenen Merkmalen erkennen. Vorsicht vor „Schönheitschirurgen“ ohne Facharzttitel sowie Ärzten, die vorschnell trotz der benannten Punkte einer Operation zustimmen.

Im persönlichen Beratungsgespräch stellt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Ihnen den genauen Ablauf der Behandlung vor, geht auf explizite Fragen ein und gibt eine realistische Auskunft über das mögliche Ergebnis.

Dr. med. Manuel Hrabowski

Leiter der Mannheimer Klinik für Plastische Chirurgie

Sie möchten sich zu einer Behandlung in der Mannheimer Klinik für Plastische Chirurgie beraten lassen? Vereinbaren Sie gerne telefonisch oder per Mail einen Termin zu einer persönlichen Beratung durch Facharzt Dr. med. Manuel Hrabowski.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

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