Günstig oder doch billig? Bei Operationen im Ausland gehen die Meinungen oft weit auseinander. Während die einen darin eine kostensparende Alternative sehen, befürchten andere minderwertige Qualität. Welche Hürden Schönheits-OPs im Ausland mit sich bringen können und worauf Sie unbedingt achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Gleiche Qualitätsstandards? Was bieten Klinik und Arzt?
Eines vorweg: Außerhalb Deutschlands wird keineswegs „schlechter operiert“. Die ästhetische Medizin wird überall auf der Welt praktiziert und dies durchaus auch mit hoher Qualität. Doch nicht überall herrschen beispielsweise die gleichen Hygienestandards und auch die Qualifikation der Operateure kann variieren. Wie auch hierzulande gilt: Achten Sie bei der Wahl des Arztes darauf, ob dieser eine Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie vorzuweisen hat. Nur so können Sie sicher sein, dass dieser über die nötigen Kenntnisse verfügt.
Sind die Kosten für die OP auffällig niedrig, ist zudem Vorsicht geboten. Denn nicht immer ist dies auf günstigere Lebensstandards im jeweiligen Land zurückzuführen. Leider wird oft auch an der Qualität gespart und möglicherweise kommen minderwertige Materialien zum Einsatz.
„Verstehen Sie mich?“ – Missverständnisse können fatal sein
Oft unterschätzt, aber essenziell für jede plastisch-ästhetische Behandlung: das Beratungsgespräch. Hier legen Sie dem behandelnden Chirurgen Ihre Wünsche und Vorstellungen vor und entscheiden gemeinsam mit ihm über die Art und das Ergebnis des Eingriffs. Offene Fragen werden geklärt und ein Vertrauensverhältnis wird aufgebaut.
Auch bei Behandlungen im Ausland sollte immer ein solches Gespräch erfolgen – sei der Erstkontakt nun via Video-Call oder persönlich vor Ort. Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass Sie mit der deutschen Sprache oft nicht weit kommen. Welche Sprache spricht Ihr behandelnder Arzt? Gibt es eine gemeinsame Sprache, die Sie beide – fließend! –beherrschen? Verständigungsprobleme können hier schnell zu Missverständnissen oder Fehlinformationen führen, beispielsweise bei der Wahl von Brustimplantaten oder Operationstechniken. Die Folgen sind dann unter Umständen ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis oder schlimmstenfalls sogar eine falsche häusliche Nachsorge.
Problem bei der Nachsorge – was nun?
Die Heilungsphase nach einem plastisch-ästhetischen Eingriff erstreckt sich oft über einige Wochen. In dieser Zeit ist eine konsequente Nachsorge erforderlich: körperliche Schonung, Kühlen der betroffenen Areale, ggf. Verbandswechsel und Narbenpflege. Kurzfristige Kontrolltermine sind bei großer Entfernung über Ländergrenzen hinweg jedoch nicht so einfach möglich. Und auch die telefonische Erreichbarkeit bei plötzlich auftretenden Fragen kann sich beispielsweise bei unterschiedlichen Zeitzonen zum Problem entwickeln.
Sofern Sie dann zum Fädenziehen oder abschließenden Gespräch noch einmal vor Ort sein müssen, ist eine weitere Anreise erforderlich – dies sollten Sie bei der Kostenplanung für Ihre Behandlung mitberücksichtigen.
Ist von Schönheits-OPs im Ausland grundsätzlich abzuraten?
Obgleich wir hier ausschließlich die negativen Aspekte einer Operation im Ausland beleuchtet haben, können wir nicht konsequent davon abraten. Patientinnen und Patienten, die sich im Vorfeld gut informieren, auf Qualität der Klinik und die Qualifikation des Arztes achten sowie Sprachbarrieren meistern, können durchaus gute Ergebnisse Ihrer Behandlung erhalten. Die weite räumliche Distanz bleibt jedoch nach wie vor ein erhöhter Risikofaktor. Daher sollte die Entscheidung bei komplexeren Eingriffen, bei denen mit einem größeren Risiko für Komplikationen zu rechnen ist, besser zweimal überlegt werden.
Dr. med. Manuel Hrabowski
Leiter der Mannheimer Klinik für Plastische Chirurgie
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